…von heutigen Wortketten und vergangenen Denkspielereien…
Die Aufgabe lautet, zusammengesetzte Wörter zu bilden.
Sie beginnt mit dem Wörtchen Luft. Schnell wird daraus der Luftikus.
Diesem antiquarisch anmutenden Wort folgt dann zugleich bei weiterer Recherche der Zeisig.
Ob lustig, ob sonderbar – da ist der Phantasie jeglicher Raum gelassen.
Sonderbar bleibt wiederum hängen und lässt Bilder entstehen.
Der Schriftsteller, der im vergangenen Jahrhundert von hagerer Gestalt, mit gelehrtem Gesichtsausdruck, geziert von einer Nickelbrille, den Weg entlang schreitet.
Die Augen sind vom angestrengten Schreiben und Lesen seiner Werke im fahlen Licht der Schreibtischlampe müde geworden. Der Gang ist gebeugt, der Rücken gekrümmt vom allzu langen Sitzen.
Nun hebt er den Hut zum Gruß. Die Zeit erlaubte es.
Das Ferngespräch hatte noch wirkliche Entfernungen zu überwinden.
Der Handschlag ein Wort.
Unbegrenzt ließe sich das fortsetzen, Auf heutige Zeiten übertragen, schließt sich der Kreis zum Zeisig, der gleichsam solch alte Gewohnheiten und Rituale pflegen würde?
Sind es auch andere geworden und ist statt des Zeisigs im neudeutsch angepassten Sprachgebrauch nicht eher der Monk im Alltag eingezogen? Wer kennt ihn nicht? Ob nun aber Zeisig oder Monk? Oder Zeisig-Mensch? Monk-Mensch?
Einerlei und reduziert auf das Wesentliche: Mensch, der du bist.
♥♥♥
Schöpferin Text: Andrea